Das Chaos der Dämonen

Der Kampf geht auf sein Ende zu. Das Finale der Trilogie!

 

Mike und Lucy dachten, ihr Kampf sei vorüber. Doch dann taucht der Dämonenjäger Vior mit der unheilbringenden Botschaft auf, dass der durch Azaroth besiegte Dämonenkönig Kanoe abermals zurückkehren wird. Um eine Gefahr dieser Größe auszuschalten, müssen sich die drei mit jemandem verbünden, der schon vor langer Zeit gegen den König kämpfte. Ihre Reise führt zurück in das Seelengrab und in das in Trümmern liegende Daemon City.

 

ISBN: 978 3751943765

PREIS: 9,99€


 

 

 

 

Fakten zum Buch

  • Covergestaltung und Illustration: Clara Schulze Mönking
  • Erscheinungstermin:  07. Juli 2020
  • Enstehungszeitraum: 2018-2020
  • Seiten: 328
  • Mit Bonus-Kurzgeschichten
  • Mit Lexikon der verschiedenen Wesen und Magietypen
  • Mit Steckbriefen zu den wichtigsten Charakteren der Reihe

►PRESSESTIMME

 

►LESEPROBE E-BOOK

 

Wichtige Charaktere

Name: Mike Berg

 

Spezies: Mensch

 

Alter: 18

 

Fähigkeiten: Schwertkampf

Name: Lucy

 

Spezies: Dämon


Alter: 19


Fähigkeiten: Magie (Elementare Zerstörung, Heilung, Schutzschilde)

Name: Vior

 

Spezies: menschlicher Dämonenjäger


Alter: 471


Fähigkeiten: Magie (Drachenfähigkeiten, Heilung, Elementarkraft und viele mehr)


Name: Shou

 

Spezies: Dämon

 

Alter: 474

 

Fähigkeiten: Magie (Tarnung), Dolchkampf

Name: Elucia

 

Spezies: Dämon

 

Alter: 474

 

Fähigkeiten: Magie (alles), Stabkampf

Name: Kanoe

 

Spezies: Dämon & Silberengel

 

Alter: 1516

 

Fähigkeiten: Magie (Dunkelheit, Wind)


Leseprobe

 

 

Elucia atmete tief durch, sah jeder anwesenden Person (und jedem Drachen) in die Augen und begann dann, langsam das Portal in die andere Welt aufzubauen. Sie hatte herausgefunden, dass das Portal länger offen stand, wenn sie den Zauber langsamer wirkte. Ihren inneren Tumult ließ sie sich nicht anmerken, doch sie spürte den sorgenvollen Blick ihres Mannes auf ihr ruhen.

 

Alle waren vollständig ausgerüstet und bereit für die bevorstehende Mission ins Ungewisse. Mike trug seine Kampfjacke und hatte die Schwerter dabei. Lucy hatte auch die neue Variante ihres schwarzen, hautengen Kampfanzuges an. Zero trug eine grünliche, militärische Panzerung und hielt sein schweres Gewehr „Null“ vor sich. Vior war mit seiner üblichen Mittelalterkleidung zufrieden, ließ seine Armbrust jedoch diesmal weg. Elucia hatte nichts geändert: Ihre zerfledderte Kleidung schützte nicht, aber das war ihr egal. Für den Kampf nutzte sie den alten Stab, der ihr schon durch so viele Kämpfe geholfen hatte. Shou wiederum war mit seinen dunklen Ninja-Tüchern bekleidet, während er seine Waffe stets in seiner Prothese trug.

 

Mit einem Zischen erschien das bläulich schimmernde Portal und Elucia trat einen Schritt zur Seite.

 

Mike, Lucy, Drak und Vior gingen hindurch, bevor es sich wieder schloss. Natürlich konnte Vior nicht mit Maske durch das Portal, deshalb hatte er sich eine Skimaske angezogen und trug seine eigentliche Maske locker in der Hand. Erneut konzentrierte die Dämonin sich und erschuf ein neues Portal. Zero schlüpfte hindurch, ihm folgte Shou, welcher Elucia noch einen schnellen Kuss auf die Wange drückte. Dann schlug er mit dem Drachensymbol seiner behandschuhten Faust gegen ihr Symbol.

 

»Für Azaroth!«

 

»Für Azaroth.«, erwiderte sie, bevor er im Portal verschwand. Da die beiden einen Moment zu lange gebraucht hatten, schloss es sich, bevor Elucia eintreten konnte.

 

Einen kurzen Moment lang stand sie nun allein in dem kahlen Raum, an dessen Decke eine Sense und ein Schwert mit zwei Klingen hingen. Sie atmete ein paar Mal tief ein und wieder aus, dann öffnete sie schnell ein weiteres Portal und hüpfte hindurch. Mit einem Ruck befand sie sich in der Ruine des einst so mächtigen Daemon City. Von den anderen fehlte jede Spur. Das Portal hatte sie nicht, wie geplant, zu Azaroths Turm geleitet, sondern ganz hinten in den Ruinen einer alten Farm wieder ausgespuckt. Sie riss die Augen auf. Da sie wusste, dass sie keinen Fehler begangen hatte (Sie hatte die Portale schließlich ausreichend geübt), wurde ihr sofort klar, was passiert sein musste. Kanoe hatte die Schöpfung der Portale gespürt, sodass er nach dem ersten die beiden anderen Portale versetzt hatte, um die Truppe zu spalten. Die erste Gruppe befand sich demnach wahrscheinlich am Turm, die zweite am ehesten komplett auf der anderen Seite der Stadt und Elucia, welche noch von den Portalen geschwächt war, befand sich nun vollkommen isoliert.

 

»Okay, was tue ich jetzt?«, murmelte sie. Shou würde hoffentlich ebenfalls realisieren, was geschehen war, doch sie machte sich große Sorgen um die erste Gruppe. Konnte sie auf Viktor zählen oder war er zu beschäftigt mit sich selbst, um die Dinge zu erkennen? Es war ein weiter Weg bis zum Turm und es war alles andere als wahrscheinlich, dass die anderen noch dort waren, doch Elucia rammte einen Steinbrocken beiseite und sprintete los.Mit einem Zauber erhöhte sie ihre Geschwindigkeit und Ausdauer.

 

Dann erschien urplötzlich eine Klinge aus dem Boden und ragte spitz und scharf nach oben. Augenblicklich wich Elucia aus, doch aufgrund ihrer hohen Geschwindigkeit verlor sie das Gleichgewicht und prallte auf den Boden. Das Blut an ihrem Arm ignorierend richtete sie sich wieder auf. Hinter einem Trümmerhaufen kamen zwei Gestalten hervor. Das grüne Haar der Dämonin triefte vor einer giftigen Substanz, während sie ihrem Partner breit zulächelte.

 

»Nutzt sie ihr Haar anstatt der Hände, um Zauber zu wirken?«, wunderte sich Elucia.

 

Der andere Dämon trug nur eine lange Hose und seine Haare waren nur ein knapper Kamm auf dessen Kopf. Sein Arm schimmerte silbern, als er die beschworene Klinge verschwinden ließ.

 

»Verdammt«, fluchte die Dämonin, während sie sich nach einem geeigneten Fluchtweg umsah. Sie konnte bloß zurück oder an den zwei Angreifern vorbei. Jegliche anderen Richtungen waren durch große Brocken der Häuser versperrt, es war schließlich die Ruine einer Hauptstraße. Mit jeder Sekunde, die verstrich, kamen Kanoes Kämpfer langsam näher. Sie hatten eindeutig Spaß daran, den Druck so qualvoll Stück für Stück zu erhöhen. Elucias Kräfte waren fast vollständig aufgebraucht und sie bezweifelte, dass sie ohne Verwendung von Magie bestehen konnte.

 

Als sie sich erneut umsah, erkannte sie den Grund für die Ruhe der Angreifer. Knapp hinter ihr befand sich nun eine eiserne Mauer, welche ein paar Meter in die Höhe reichte und die Straße restlos nach hinten abdichtete. Sie spiegelte so stark, dass man sie nur bei genauerem Hinsehen erkannte. Der eine Arm des Mannes glomm schwach – er wirkte den Zauber also permanent, was wiederum hieß, dass wenn man ihn ausschaltete, die Mauer sofort verschwinden würde. Sie blickte herunter auf ihre geballten Fäuste. Das hellblaue Drachensymbol auf Azaroths Handschuh war klar zu erkennen. Nach einem tiefen Seufzer murmelte sie schließlich mutig: »Seelenbeschränkung aufgehoben, nutze das volle Potential!«

 

Ihr Atem stockte, als sie merkte, wie eine gewaltige Kraft sie durchströmte. Ein Portal zu schaffen dauerte zu lange, sie musste kämpfen. Schnell schuf sie mit „Versetzung“ ein Abbild von sich, welches parallel zu ihr auf die Gegner zurannte. Gelangweilt schwang die Frau ihr giftiges Haar und schoss zwei Bolzen ab. Einen auf Elucia, einen auf das Trugbild. Die echte konnte problemlos ausweichen, das Trugbild verpuffte jedoch augenblicklich.

 

»Denkst du wir kennen deine Tricks nicht?«, lachte der Metallmann.

 

Kurz bevor Elucias Stab mit der stählernen Klinge, in die sich der zweite Arm des Mannes verwandelt hatte, kollidierte, wich die Hexe ein paar Schritte zurück. Sie hockte sich auf den Boden, zischte einen Zauber und beobachtete, wie ihre Haare sich im Boden vergruben. Elucia wollte den Zauber unterbrechen, doch kam nicht an dem lebenden Metall vor ihr vorbei. Schnell aktivierte sie den Trümmerschlag, schlug dreimal scheppernd auf den Mann ein und musste die Wirkungslosigkeit des Zaubers feststellen. Der Mann beschichtete seine Haut mit Metall, was er jedoch sofort nach einem Treffer zusammen mit dem Abdruck des Stabs verschwinden ließ, sodass der Stab keine drei tödlichen Male hinterlassen konnte. Kanoe hatte seine Krieger schlau ausgesucht. Noch während sie dem Mann ihren Stab vor die Brust knallte und dieser zurücktaumelte, schossen unter ihr kleine, hellgrüne Dornen aus dem Boden, welche sich durch ihre Kleidung bohrten und überall in ihrer Haut stecken blieben. Die Dornen waren kaum sichtbar, aber doch lief ihr Gift ungehindert in den Körper und verlangsamte die Muskeln. Ihre Sicht verschwamm und ihre Gedanken fingen an zu kreisen. Zu langsam schlug sie nun zu, der Mann fing ihren Stab in der Luft ab und warf ihn davon. Unfähig, darauf zu reagieren, wurde sie nun gepackt, in die Luft gehoben und mit dem Kreuz auf das gestählte Knie des Mannes geworfen. Ein spitzer Schrei erstickte in einer Kehle, die ebenfalls gelähmt war. Ein Bein holte aus und traf sie an der Hüfte und ihr Körper schlitterte zu der anderen Angreiferin. Die dazugehörigen Schmerzen schienen in weiter Ferne.

 

Die Gifthexe richtete sich nun auch auf, sichtlich erschöpft von ihrem Zauber.

 

»Giftdorn«, zischte sie, beschwor einen Dorn in ihrer Handfläche und stach nach Elucias Oberkörper. Nach dem Einstich schaffte diese es, die dornenbesetzte Hand zu greifen und festzuhalten. Der Dorn steckte noch immer in ihrem Bauch, wo er unaufhörlich Gift freisetzte.

 

»Blitzschlag«, brachte sie zwischen den Zähnen hervor und ließ einen starken Stromschlag durch ihren Arm fließen. Die Frau verdrehte die Augen und sackte in sich zusammen. Aufgrund der bereits vergangenen Zeit und dem Besiegen seines Nutzers, ließ das Lähmungsgift ein wenig nach. Sie rollte sich gerade rechtzeitig zur Seite, bevor die Metallarm-Klinge neben ihr in den Boden einschlug. Noch während der Rolle heilte sie ihren Rücken zum Teil. Entgiften war leider ein anhaltender Prozess, in dem sie stillhalten musste, daher musste dies warten. Elucia hoffte, noch lange genug gegen das Gift ankämpfen zu können. Gerade als sie stand, hatte der Mann seinen Arm aus dem Boden befreit und schlug erneut nach ihr. Sie beschwor einen Windstoß, welcher den Arm gerade so genug ablenkte, dass er lediglich ein paar Haare absägte. Ihre Kräfte litten eindeutig unter dem Gift. Nun schlug sie mit der Faust auf den Brustkorb des Mannes, welchen dieser wiederum verhärten ließ. Sie merkte, wie ihr Ringfinger brach, doch schlug erneut zu. Wieder ein unheilvolles Knacken, doch der Metallmann taumelte zurück. Da sie nun etwas Platz geschaffen hatte, wirkte sie einen Zauber.

 

»Seelenreißer!«

Dies war einer der wenigen Zauber, die die Seele des Gegners angriffen. Ihre silbern aufgeflammte Faust traf den Brustkorb an derselben Stelle wie zuvor, doch diesmal mit entscheidender Wirkung. Der Mann brüllte vor Schmerzen auf, das Metall auf seinem Körper schmolz dahin und auch die Mauer verschwand. Diesen Moment nutze die Dämonin, wirkte den Trümmerschlag und ließ ihren Widersacher mit drei schnellen Faustschlägen zu Stein erstarren und dann zerbröckeln. Keuchend brach sie auf ein Knie. Ihre rechte Faust war aufgeplatzt und blutüberströmt und das Gift tötete ihren Körper von innen. Unsicher, wie lange der Elektroschock die Gifthexe noch betäuben würde, torkelte sie zu ihr und beschwor Flammen aus dem Boden unter dem Kopf mit den grünen Haaren.

 

Mit ein paar Metern Abstand zu dem lodernden Feuer ließ sie sich dann zu Boden fallen, wirkte schnell noch ein paar Heilzauber auf die anderen Wunden und begann dann die Entgiftung. Erleichtert stöhnte sie auf, als das Gift neutralisiert wurde und ihr Körper sich erholte. Doch sie war ein wenig zu langsam gewesen, das Gift hatte sie verwundet, sodass sie noch immer Schmerzen verspürte und vollkommen träge geworden war.

Zudem spürte sie auch, dass ihre Seele ebenfalls irreparablen Schaden genommen hatte. Sie würde wohl nie mehr so viele Zauber wirken können. Bevor sie nicht einige Stunden Ruhe bekam, war sie zu schwach, um noch einen Kampf anzutreten, weshalb sie nun ihrem Stab aufsammelte und sich nun lieber langsam und im Schutz der Trümmer auf den Weg machte.