Der Untergang der Dämonen

Lesbar ohne Kenntnisse von "Das Vermächtnis der Dämonen"!

500 Jahre vor unserer Zeit, als die Dämonen noch zahlreich in ihrer eigenen Parallelwelt Daemon City existierten, tauchte ein besonderer Dämon auf, welcher das Schicksal der Welt verändern würde.
Azaroth, bei den Menschen geboren und vom Schicksal geprägt, bemerkt den Frust und den aufkeimenden Blutdurst seiner Artgenossen. Bei seinem Kampf gegen die Ausrottung der Menschheit und gegen die meisten Dämonen ist er zum Glück nicht allein: Seine Frau Aura, ein Silberengel, und sein Schüler, der Assassine Shou, stehen ihm zur Seite. Der Zwiespalt zwischen den Dämonengruppen wächst, doch was sind die Absichten des Königs dieser Welt?

ISBN: 978 3752862379 

PREIS: 9,99€


 

 

 

 

Fakten zum Buch

  • Covergestaltung: Clara Schulze Mönking
  • Erscheinungstermin: 31. August 2018
  • Entstehungszeitraum: 2017-2018
  • Seiten: 260
  • Mit einer Bonus-Kurzgeschichte
  • Mit Lexikon der verschiedenen Wesen und Magietypen

►LESEPROBE E-BOOK

Wichtige Charaktere

Name: Azaroth

 

Spezies: Dämon

 

Alter: 221

 

Fähigkeiten: Magie (Drachentransformation), Nahkampf

Name: Aura

 

Spezies: Silberengel

 

Alter: 213

 

Fähigkeiten: Magie (Heilung)

Name: Shou

 

Spezies: Dämon

 

Alter: 19

 

Fähigkeiten: Magie (Tarnung), Dolchkampf


Name: Elucia

 

Spezies: Dämon

 

Alter: 20

 

Fähigkeiten: Magie (alles), Stabkampf

Name: König Kanoe

 

Spezies: Dämon & Silberengel

 

Alter: 1062

 

Fähigkeiten: Magie (Dunkelheit, Wind)


Leseprobe "Der Untergang der Dämonen"

 

Er nutzte die Gelegenheit und riss die Tür auf.
Azaroth rannte dermaßen voller Vorfreude auf das Artefakt die Straßen entlang, dass er auf dem Weg zu den Portalen unzählige Leute anrempelte. Er suchte das richtige Portal und betrat die Welt der Menschen. Es war warm. Das Portal brachte ihn direkt an den Rand des großen Dschungels und darin lag sein Ziel. Keine Menschenseele weit und breit. Obwohl er das Risiko einging, dass Dämonenjäger seine Zauber spüren konnten, beschwor er seine Drachenklauen und hackte sich durch das Geäst immer tiefer in den Urwald hinein. Die Tiere des Waldes mieden ihn und das für sie unheimliche, silbrige Glimmen seiner halbdurchsichtigen Klauen. Immer wieder packte er beide Bücher aus der Tasche und versuchte anhand von alten (und schlechten) Wegbeschreibungen den verlorenen Tempel zu finden. Einige Zeit irrte er mitten im tiefen, dunklen Dschungel herum. Als es dämmerte, setzte sich Azaroth nieder und sah noch einmal die Wegbeschreibung an. Wenn er nichts falsch übersetzt hatte hieß der letzte Hinweis: „Wenn du einen Zahn verlierst, wirst du eintreten.“
Ihm war durchaus bewusst, dass hiermit unmöglich ein echter Zahn gemeint sein konnte. Der letzte Hinweis hatte ihn zu einer uralten Steinhütte, die vollkommen überwuchert war, geführt. Darin war ein Pfeil eingemeißelt, der exakt in eine Richtung zeigte. Vergeblich hatte er eine lange Strecke nach etwas, das aussah wie ein Zahn, abgesucht. Er war am Verzweifeln.
»Verdammte Kacke!«, schrie er in die Tiefen der Dunkelheit. Er blieb noch kurze Zeit still sitzen und begann dann einige Äste zusammenzusuchen. Er schichtete sie bei einem hohlen Baum auf und entzündete sie mit einem Zauber. Shou hatte ihn mal gefragt, warum er keine Zaubersprüche nutzte. Seine Antwort darauf war gewesen, dass, wenn man das Wesen des Zauberspruchs kennt, man ihn auch ohne Namen rufen kann. Dies konnte nur durch jahrelange Nutzung eines Zaubers erreicht werden. Rein durch eine Konzentration und Zugriff auf die eigene Seele konnten viele ältere Dämonen ihre Lieblingszauber ausführen. Azaroth nutzte keine Zauber, die er nicht ohne Worte beherrschte.
Nun zog er seinen Mantel aus und entblößte seine Lederrüstung. Sie glänzte im Schein des Feuers. Er kramte aus dem Mantel ein Brot und etwas Käse heraus, riss die Hälfte des Brotes ab und stopfte es mit viel Käse aus. Daraufhin schob er einen längeren Stock durch das Brot und hielt es so über das Feuer. Er wartete, bis das Brot kross und der Käse flüssig war. Hungrig biss er in das Brot hinein und genoss den zerfließenden Käse. Das Feuer warf Schatten durch den Wald. Azaroth legte noch ein paar Äste in das Feuer und zog sich ein kleines Stück zurück. Hier, in einer Vertiefung von einer Baumwurzel, breitete er seinen Mantel aus und legte sich darauf. Er starrte zu den Sternen, nur konnte er kaum etwas sehen, da die Baumkronen ihm die Sicht versperrten. Das Feuer knisterte und Azaroth pfiff ein Lied, das in Daemon City sehr beliebt war. 
 
Anstatt durch schöne, durch die Blätter scheinenden Sonnenstrahlen geweckt zu werden, klatschte ein dicker Wassertropfen in Azaroths Gesicht. Es regnete. Er schlug die Augen auf und sah in die dunklen Wipfel der Bäume. Der Regen wurde rasant stärker und Azaroth fluchte. Die Sonne war noch nicht aufgegangen und er wurde mitten im Nirgendwo durchnässt. Schnell wuchtete er seinen Mantel über seine Schultern und stopfte sich den Rest seines Abendessens in den Mund. Nachdem er seine Tasche geschultert hatte, stapfte er verdrossen durch den Regen. Seine nassen Haare hingen ihm vor den Augen.
»Ich hätte Auras Kapuzen-Schal einpacken sollen«, murmelte er.
Da er durch den starken Regen nur ein paar Meter weit sehen konnte, trat er in eine bereits tiefe Pfütze. Wasser lief in seinen linken Stiefel. Azaroth verzog den Mundwinkel, doch er behielt die Fluchworte für sich. Er ließ die Pfütze hinter sich und ging in die Hocke, breitete seinen Mantel aus, um in dessen Schutz die beiden Bücher aus der Tasche zu ziehen. »Verlorener Zahn, was ist das?«, fragte er sich selbst. Eine Steinformation schien das Wahrscheinlichste zu sein. Alles andere wäre in Laufe der Jahre verdorben und verschwunden.

Dem Sonnenaufgang folgte eine kurze Regenpause, nur um danach fast noch schlimmer weiter zu regnen. Es war eindeutig nicht Azaroths Tag. Entmutigt und mit hängenden Schultern schlurfte er gegen Mittag durch den Sturm, durchnässt bis auf die Knochen. So langsam hatte er die gesamte Umgebung des letzten Hinweises durchsucht. Er dachte darüber nach, aufzugeben, falls er nicht bald fündig würde. Ein kegelförmiger Fels, der jedoch umgekippt war, kam in sein Blickfeld. Müde schweifte er mit seinem Blick darüber und dann flammte sein Wille erneut auf. Er schwor sich, dass, wenn dies eine weitere Enttäuschung sei, er jeden Baum auf seinem Nachhauseweg fällen würde. Langsam näherte er sich dem Fels und schlich um ihn herum. Keinerlei Einkerbungen oder Zeichen. Azaroth wollte gerade den nächstbesten Baum zerschlagen, als ihm ein Gedanke kam. Er ließ die Drachenklaue verschwinden und stellte sich an die Spitze des Steins. Aufgrund des heftigen Regenfalls konnte er jedoch keinen Meter weit sehen. Na toll. Er ließ sich kraftlos zu Boden fallen. Doch wider Erwarten war das Geräusch nicht stumpf, sondern klang hohl. Sofort stand er wieder auf und schaufelte den Dreck von der Stelle weg, auf der er eben noch gesessen hatte. Darunter verbarg sich eine steinerne Platte mit lauter Einkerbungen. Was sie sagten, war Azaroth nun vollkommen egal.

Er ging in die Hocke und klopfte mit seinen Fingerknöcheln auf der Platte herum, um den genauen Mittelpunkt und damit die Schwachstelle zu finden. Nun holte er aus, seine Augen glommen rot, als sein Arm ebenfalls rot aufflackerte und Schuppen auf ihm erschienen. Mit gewaltiger Kraft zerschlug er die Steinplatte und unter ihm tat sich ein Gang auf, der mit einem leichten Gefälle tiefer in den Boden führte. Kurzerhand sprang er hinunter, doch seine nassen Stiefel brachten ihn ins Taumeln und er rutschte ein paar Meter den Tunnel entlang. Glücklich darüber, dass er dabei keine versteckten Fallen ausgelöst hatte, rappelte er sich auf und starrte den Gang entlang. Er bog knapp vor Azaroth nach rechts ab, weiter konnte er nicht sehen. Sein Ziel war erreicht worden. Jetzt hieß es nur noch, lebend in die Schatzkammer zu gelangen. Mit nasser Kleidung würde es schwieriger werden, aber vollkommen schutzlos wollte er auch nicht weiter vordringen. Er würde nicht einmal das nasse Holz nutzen können, um sich zu trocknen, es würde Ewigkeiten dauern, bis es brannte. Azaroth war kein Feuerexperte.

 

Er entledigte sich seiner Stiefel, ließ das Wasser herausfließen und wrang seinen Mantel aus. Noch immer tropfend schlurfte er weiter. Nachdem er um die Ecke gebogen war, war es finster. Das Licht von der Oberfläche drang nicht weiter vor. Azaroth schloss kurz die Augen und streckte seine rechte Hand vor, die Handfläche nach oben. Auf dieser erschien nun ein bläulicher, blendend heller Ball aus Licht. Mit der neuen Lichtquelle auf seiner Hand stieg Azaroth nun auf Treppen in das Innere des Gebäudes hinunter. Die Treppe endete und er stellte fest, dass er sich nun etwa 30 Meter unter der Erde befand. Vor ihm lag ein langer Gang, das Licht reichte nicht bis zum anderen Ende. Er kannte diese Gänge. Voll mit tödlichen Fallen und Sperren waren sie. Vorsichtig trat er einen Schritt vor, in den Gang hinein. Gerade schnell genug konnte er das Bein zurückziehen, bevor es von einem Speer aus der Wand durchbohrt worden wäre. Azaroth sah hinunter auf den Speer und schnaubte. Er war aus einem versiegelten Loch aus der Wand hervorgebrochen und ragte noch immer aus diesem Loch heraus. Mit einem schnellen Schlag seiner Drachenklauen hatte Azaroth den Speer abgetrennt und nahm ein paar Schritte Anlauf. Er atmete tief ein und wieder aus. Noch einmal. Noch einmal. Er nahm noch einmal tief Luft und stürmte dann in übermenschlicher Geschwindigkeit vorwärts. Er war zu schnell für die Fallen.

Ein ganzer Meter lag zwischen den Speeren und dem Dämon. Der Gang jedoch schien kein Ende zu nehmen. Azaroth wusste nicht, wie lange er die Geschwindigkeit noch aufrechterhalten konnte. Er wurde immer langsamer und die tödlichen Stacheln kamen näher. Das Licht zeigte nun Spuren einer Wand am Ende des Ganges. Die Speere schossen nun bereits durch Azaroths wehenden Mantel und durchlöcherten ihn. Die Wand kam näher. Wenn Azaroth vorher bremste, würde es seinen Tod bedeuten. Er schaffte es gerade noch, sich seitlich zu drehen, bevor er ungebremst in die Wand einschlug. Das Licht erlosch, Steine bröckelten und Azaroth taumelte ein Stück zurück, bis er mit dem Rücken gegen einen ausgefahrenen Speer stieß. Erschöpft fiel er auf die Knie. Sein Herz schlug wie wild und sein Atem raste. Als das Adrenalin nachließ, spürte er einen Schmerz in seiner linken Schulter. Er ging in den Schneidersitz und tastete nach seiner Schulter und auch nach seiner Hüfte, die ebenfalls schmerzte. Azaroth war kein Arzt, aber er wusste, dass sein Schlüsselbein einen Bruch hatte und dass sein Becken geprellt war. Falls noch eine ähnliche Falle folgte, war es das Ende seiner Reise. Er beherrschte nur die einfachsten Heilzauber, wie zum Beispiel das Stillen einer Blutung oder das Schließen kleiner Wunden. Mit den nächsten Schritten merkte er, dass sein ganzer Körper durch das nasse Leder wundgescheuert war. 
 
Eine weitere Treppe führte ihn noch weiter in die Tiefe und in einen gewundenen Gang. Immer auf Fallen achtend, ging Azaroth diesen Gang entlang. Er spürte, dass es nicht mehr weit sein konnte. Er bog wieder in einen längeren Gang und testete abermals, ob hier ähnliche Speerfallen waren. Nichts geschah. Vorsichtig schlurfte Azaroth weiter. Plötzlich hörte er ein Klicken vor sich. Das kannte er. Schnell drehte er sich zur Seite und wich einen Schritt zurück. So fing er den Pfeil, den eine Anlage vor ihm abgeschossen hatte. Ein halbmorscher Holzpfeil sollte ihn aufhalten? Lächerlich. Mehrmals wich er den Pfeilen beim Weiterlaufen mühelos aus. Warum mussten diese Gänge so lang sein? Ein weiterer Pfeil wurde abgeschossen. Azaroth trat müde einen Schritt nach rechts. Doch nun nahm er ein seltsames Zischen wahr. Seine Reaktionen waren schnell, doch diesmal nicht schnell genug. Während der schwache Pfeil ihn abgelenkt hatte, waren zwei spitze Holzpfähle hinter ihm abgeschossen worden. Einer flog nun nahe der einen, einer nahe der anderen Wand entlang. Azaroth warf sich in die Mitte, doch der Pfahl brach ihm einige Rippen und riss die Haut unter seinem rechten Arm auf. Schmerzerfüllt brüllte Azaroth auf und fiel zu Boden.